Pressemitteilung vom 07.05.2013
FW/UNA-Fraktion bringt Alternative für Stadthalle ins Gespräch Verhandlungen mit Landkreis über Dreifachturnhalle an Mittelschule
Altdorf - Die FW/UNA-Fraktion hat für die nächste Stadtratssitzung am 16. Mai 2013 beantragt, dass die Stadtverwaltung beauftragt wird, mit dem Landkreis Nürnberger Land Verhandlungen bezüglich der Dreifachturnhalle an der Mittelschule aufzunehmen, die man nach Vorstellungen der FW/UNA zur Multifunktionshalle ausbauen könnte. Derzeit kann es sich die FW/UNA nicht vorstellen, wie die Stadt Altdorf mit nicht vorhandenen finanziellen Mitteln und ohne vorhandenes optimales Grundstück eine neue Stadthalle bauen möchte. Da aber baldmöglichst wieder eine Stadthalle benötigt wird, sollte auch über Alternativlösungen nachgedacht werden.
Konkret beantragen die Stadträte Dr. Hartmut Herzog, Thomas Dietz, Adalbert Loschge und Dr. Peter Wack, dass die Stadtverwaltung vom Stadtrat beauftragt wird, mit dem Landkreis Nürnberger Land Verhandlungen bezüglich der Dreifachturnhalle an der Mittelschule aufzunehmen: Es soll abgeklärt werden, ob der Landkreis Nürnberger Land grundsätzlich bereit wäre, die in absehbarer Zeit sanierungsbedürftige Dreifachturnhalle an der Mittelschule und die entsprechende Teilfläche aus dem Grundstück Flur-Nummer 1273/0 an die Stadt Altdorf zu veräußern, wenn im Gegenzug zukünftig dem Landkreis Nürnberger Land ein Nutzungsrecht an der Turnhalle für schulische Zwecke eingeräumt wird.
Wenn ein grundsätzliches Einverständnis des Landkreises in Aussicht gestellt wird, wäre im nächsten Schritt ein angemessener Kaufpreis zu ermitteln, der den aktuellen Grundstücks- und Gebäudewert, den erforderlichen Sanierungsaufwand und die aktuellen und zukünftigen Grunddienstbarkeiten berücksichtigt.
„Die Generalsanierung der „alten Stadthalle“ an der Lederersmühle als Veranstaltungsstätte für Großveranstaltungen ist nach der Kostenschätzung von Herrn Prof. Kress über 3,725 Mio. € nicht wirtschaftlich vertretbar. Die FW/UNA-Fraktion möchte aber in jedem Fall, dass das Gebäude weiterhin im Eigentum der Stadt Altdorf verbleibt und für eine kleinere öffentliche Nutzungsform zur Verfügung steht, wie etwas als Bibliothek, Bürgertreff, oder Gymnastikhalle. Der Bau einer neuen Stadthalle wird - je nach Art der Ausstattung und Größe bzw. in Abhängigkeit der Grundstückskosten - mit 5 bis 10 Mio. € zu veranschlagen sein. Dieses Geld hat die Stadt Altdorf derzeit und nach Wegzug des wichtigsten Gewerbesteuerzahlers mit zuletzt ca. 2,5 Mio. € an Gewerbesteuern voraussichtlich auch in künftigen Jahren nicht. Die von Teilen des Stadtrates favorisierten Grundstücke an der Nürnberger Straße bzw. hinter dem Altdorfer Bahnhof werden – wenn überhaupt – dann nur mit erheblichen Kosten zu erwerben sein. Die bereits im Besitz der Stadt befindliche und damit zumindest realisierbare Fläche hinter dem S-Bahn-Haltepunkt Altdorf-West ist nicht sonderlich attraktiv und wird in Kombination mit einem Hotel voraussichtlich nur schwer zu verwirklichen sein, da ein Hotelbetreiber in Städten unserer Größenordnung sichtbar in unmittelbare Autobahnnähe möchte“, so der Fraktionsvorsitzende Thomas Dietz.
FW/UNA-Vorsitzende Cordula Breitenfellner äußerte sich zu einer Alternativlösung, die sie bereits im Sommer 2012 als damalige Bürgermeisterkandidatin ins Gespräch gebracht hat: „Aufgrund der Lage der Stadt Altdorf zwischen Nürnberg und Neumarkt i. d. OPf. werden realistischer Weise auch künftig nur wenige Top-Events hier stattfinden, für die eine Halle mit mehr als 250 Personen benötigt wird. Diese könnten durch den Umbau der über kurz oder lang sowieso sanierungsbedürftigen Dreifachsporthalle an der Mittelschule in eine große Multifunktionshalle abgedeckt werden. Ohne Tangieren der Beachvolleyballanlage kann - wesentlich kostengünstiger als bei einem Neubau - durch den Anbau eines Bühnenkomplexes samt Lager und Umkleidekabinen sowie eines entsprechenden Eingangsbereiches und mit wenigen Eingriffen in den laufenden Sportbetrieb eine große Multifunktionshalle entstehen. Die optimale Auslastung dieser Multifunktionshalle wäre bei den anzahlmäßig überschaubaren öffentlichen Großveranstaltungen, welche schwerpunktmäßig in den Schulferien zu terminieren wären, durch den Schulbetrieb und die Nutzung durch die Altdorfer Sportvereine gegeben. Der Ausbau, der im Gegensatz zu einem Neubau auf der grünen Wiese keine weiteren Verbrauch an Natur nach sich zieht, stellt für alle Hallennutzer eine Bereicherung in den Gestaltungsmöglichkeiten der verschiedenen Veranstaltungen dar. So könnten etwa weitere hochklassige Sportveranstaltungen verstärkt nach Altdorf geholt werden. Zusätzliche Parkplätze könnten auf einem Parkdeck geschaffen werden und würden tagsüber auch den Schulen zur Verfügung stehen und die derzeitige schwierige schulische Parkplatzsituation lösen. Aufgrund des Standortes in gut zu erreichender Stadtrandlage und in Mitten des Schulzentrums würde zudem von dieser Multifunktionshalle nur eine geringe Lärmbelästigung ausgehen.“
„Es wird baldmöglichst wieder eine Stadthalle - in welcher Form auch immer - benötigt! Ein Hotel - welches bei einem Neubau in der heutigen Zeit - in der Regel auch Veranstaltungsräume für 20 bis 250 Personen beinhaltet, könnte auch ohne die Kombination mit einer großen Stadthalle am Ortseingang in der Nürnberger Straße - und damit auch in Autobahnnähe - verwirklicht werden. Damit würden dann weitere Raumkapazitäten für kleinere Veranstaltungen in Altdorf geschaffen. Es wäre sinnvoll, wenn zumindest eine Alternativlösung zur Verfügung steht. Daher sollte mit dem Landkreis Nürnberger Land über die Dreifachturnhalle an der Mittelschule verhandelt werden“, so der FW/UNA-Kulturausschussprecher Dr. Peter Wack.