Pressemitteilung vom 05.03.2014

Traditioneller politischer Aschermittwoch der FW/UNA in Eismannsberg

Landrat Armin Kroder, die FW/UNA-Vorsitzende Cordula Breitenfellner und Fraktions-vorsitzender Thomas Dietz als Referenten beim diesjährigen politischen Aschermittwoch.

EISMANNSBERG - Die FW/UNA-Vorsitzende Cordula Breitenfellner konnte gemeinsam mit der gesamten FW/UNA-Stadtratsfraktion beim traditionellen politischen Aschermittwoch in Altdorf-Eismannsberg neben zahlreichen Gästen auch Landrat Armin Kroder als Hauptredner begrüßen. Die Dezentralisierung der Energieversorgung ist Kernforderung der FREIEN WÄHLER. Auch die FW/UNA-Stadtratsliste und das Wahlprogramm wurden vorgestellt. 

 

Beim traditionellen politischen Aschermittwoch der FREIEN WÄHLER wurde die seit Jahren verfehlte Energiepolitik der verschiedenen Bundes- und bayerischen Landesregierungen kritisiert. Der Landkreis Nürnberger Land ist mit zahlreichen Kommunen, wie der Stadt Altdorf, beim geplanten bundesweiten Ausbau von Transit-Stromleitungstrassen, unmittelbar betroffen, weshalb das Thema Energieversorgung gleich zu Beginn der Veranstaltung einen wesentlichen Punkt in der Vorstellung der FW/UNA-Ziele einnahm. Trotz mangelnder Akzeptanz in der Bevölkerung und ohne Einbinden der kommunalen Ebene hatte es für diesen geplanten Ausbau und diese Art der Energieversorgung seinerzeit im Deutschen Bundestag breite Zustimmung durch die darin vertretenen Parteien gegeben.

 

"Nicht durch Gigantismus und Lobbypolitik zugunsten der Energieriesen, sondern nur mit starken Kommunen und Landkreisen kann die Energiewende bundesweit zur Erfolgsstory werden. Dezentralität lautet dabei das Zauberwort. Im Gegensatz zur zentralen Stromerzeugung wird die elektrische Energie bei der dezentralen Stromversorgung nicht ins Hochspannungsnetz eingespeist, sondern ins Mittel- und Niederspannungsnetz. Ein wichtiger Vorteil der dezentralen Stromerzeugung ist daher die weitestgehende Vermeidung der Verluste bei Transformation auf andere Spannungsebenen und Übertragungsverluste durch Hochspannungsleitungen. Weiter lässt sich zum Beispiel durch die Kombination von Windkraft- und Photovoltaikanlagen mit regelbaren Biomassekraftwerken die variable Stromeinspeisung der beiden erstgenannten Erzeugungsarten verstetigen. Durch eine verbrauchernahe, bedarfsgerechte und bezahlbare Energieversorgung werden Arbeitsplätze erneuerbarer Energien breit über das gesamte Bundesgebiet verteilt und gesichert. Gemäß dem Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung kommen zwei Drittel der Wertschöpfung durch erneuerbare Energien (2012: 25 Mrd. Euro) Städten und Gemeinden zu Gute und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung strukturschwacher, ländlicher Räume. Bei einer wirklich konsequenten und zügigen Umsetzung einer dezentralen Energieversorgung bedarf es keinem Ausbau von Stromautobahnen mehr, die kontraproduktiv zur Energiewende auch noch fossilen, klimaschädlichen Kohlestrom transportieren sollen", lautet daher der Appell Breitenfellners an das Kabinett Seehofer und die schwarz-rote Bundesregierung.

 

Landrat Armin Kroder stellte das Energiekonzept für das Nürnberger Land vor: "Angestrebtes Ziel ist möglichst viel Energieerzeugung vor Ort mittels regenerativer Energiequellen gemeinsam mit den Kommunen und der Bevölkerung zusammengefasst unter dem Dach einer landkreisweiten Energiegenossenschaft. Grundlage hierfür ist das gemeinsame Ausloten, wie jede einzelne Kommune gemäß ihren örtlichen Gegebenheiten welchen geeigneten Energiebeitrag leisten kann. Auch das Ausschöpfen von Energieeinsparungspotentialen, wie etwa durch Austausch veralteter Heizungsanlagen oder Wärmedämmmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden, muss weiter zielgerichtet verfolgt werden. Die Energie, die erst gar nicht gebraucht wird, muss auch nicht erzeugt und transportiert werden! Möglichen Lücken muss bundes- und bayernweit mit Investitionen in Speichertechnologien und in hochmoderne Gaskraftwerke begegnet werden. Und dabei dürfen wir den Aspekt der Energiekosten – vor allem mit Blick auf unsere energieintensiven Industrien mit vielen Arbeitsplätzen - natürlich auch nicht aus den Augen verlieren!"

 

Der FW/UNA-Fraktionsvorsitzende Thomas Dietz ergänzt zu diesem Thema abschließend: "Grundsätzlich sollte die Grundversorgung wie etwa die Wasser- und Energieversorgung nicht weiter privatisiert werden. Zudem sollte unserer Ansicht nach wie in der Schweiz auch in Deutschland der Breitband-Internetzugang in den gesetzlich geregelten Leistungskatalog aufgenommen werden, um eine Basisversorgung zu garantieren und damit der digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Die Breitbandversorgung ist im strukturschwachen, ländlichen Raum zwischenzeitlich zu einem ausschlaggebenden Wettbewerbskriterium hinsichtlich Ansiedlung von Gewerbe und Privathaushalten geworden. Altdorfer Außenorte, wie etwa Hagenhausen, haben hier derzeit einen deutlichen Wettbewerbsnachteil. Im europäischen Vergleich findet sich das Technologieland Deutschland derzeit in punkto Versorgung mit schnellem Internet nur im Mittelfeld wieder."

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