Pressemitteilung vom 31.05.20222
Juraleitung - Demo auf der Dörlbacher Au
ALTDORF - Nach der Demo auf der Dörlbacher Au mit rund 300 Teilnehmern, an der auch Landrat Armin Kroder als Redner teilnahm, setzte sich die FW/UNA nochmals intensiv mit der „Juraleitung“ auseinander. Die etwa 160 Kilometer lange 380 kV-Leitung soll den bisherigen Plänen von TenneT zufolge überwiegend entlang der bereits bestehenden 220 kV-Leitung geführt werden und würde Altdorf von Ludersheim über Weinhof und Prackenfels bis hin zur Dörlbacher Au massiv tangieren.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine werden wir oft mit der Frage konfrontiert, ob wir ohne die neuen Stromleitungen nicht noch abhängiger vom Ausland werden. Das Gegenteil ist der Fall, da mit den neuen Stromleitungen vor allem (Atom-)strom aus dem Ausland importiert werden soll, anstatt die eigene Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auszubauen. Die neuen 380 kV-Stromtrassen schaffen neue Importabhängigkeiten, wie aktuell (noch) beim russischen Gas. Ferner verdient mit der Juraleitung P53 vor allem der niederländische Staatskonzern TenneT als Netzbetreiber durch eine garantierte Eigenkapitalrendite von 6,91 Prozent, die im Endeffekt die Stromkunden über die Netznutzungsentgelte bezahlen werden.
Statt des Ausbaus des Übertragungsnetzes (internationaler Stromhandel!) wäre der Ausbau des Verteilnetzes wichtig, weil damit der Strom zu den Verbrauchern gebracht und hier vor allem der Strom aus der Photovoltaik eingespeist wird. Die Freien Wähler sind für Strom aus Photovoltaik, Wasserkraft, Windenergie und ähnlichen nachhaltigen Erzeugungsformen. Wir sind uns bewusst, dass wir diese dezentralen Anlagen brauchen und damit auch zunehmend im Landschaftsbild sehen werden.
Für die FW/UNA ist der P53-Trassenneubau längst keine „beschlossene Sache“ und energischer, aber friedlicher Widerstand weiterhin wichtig! Bei der Stromtrasse „P44mod“ hat der starke Widerstand der Betroffenen dazu geführt, dass das Vorhaben nicht weiterverfolgt wird. Selbst in ursprünglich aussichtslosen Fällen, wie „Wackersdorf“ war Widerstand aus der Bevölkerung erfolgreich. Bei der Demo auf der Dörlbacher Au erinnerten Redner aus Rasch daran, dass dort Anfang der 1990er Jahre eine damals geplante Mülldeponie verhindert werden konnte.