Pressemitteilung vom 09.07.2012
FW/UNA-Bürgermeisterkandidatin Breitenfellner informierte sich bei der Altdorfer Feuerwehr
Altdorf – Mit dem Besuch der Freiwilligen Feuerwehr Altdorf stand für Bürgermeisterkandidatin Cordula Breitenfellner, die Stadträte Adalbert Loschge und Thomas Dietz sowie einer Gruppe der Wählervereinigung FREIE WÄHLER - Unabhängige Liste Altdorf e. V. (FW/UNA) eine der wichtigsten öffentlichen Einrichtungen vor Ort auf dem Programm. Zu über 200 Einsätzen wurden im vergangenen Jahr die ehrenamtlich Tätigen der Altdorfer Feuerwache gerufen, die nicht nur für das Stadtgebiet, sondern auch für die Autobahnabschnitte rund um Altdorf zuständig ist.
Kommandant Walter Schulz informierte die FW/UNA-Delegation und führte diese dabei durch die verschiedenen Räumlichkeiten der Feuerwehrstation. Neben dem ursprünglichen Aufgabenfeld dem Feuerlöschen hat sich der Einsatzbereich in den letzten Jahrzehnten deutlich erweitert. So gehört beispielsweise die steigende Anzahl von Personenrettungen mittels Drehleiter aus Gebäuden als Unterstützung für den Sanitätsdienst zwischenzeitlich zum Alltagsgeschäft, aber auch bei dem hoffentlich nie eintretenden Fall einer nuklearen Katastrophe müsste die Altdorfer Feuerwehr zusammen mit den Berufsfeuerwehren Nürnberg und Fürth sowie den Freiwilligen Feuerwehren Hersbruck und Schwarzenbruck als „mobile Notfalleinheit“ ausrücken. Die Feuerwache Altdorf gehört zu den wenigen Standorten in Bayern, die mit einem Dekontaminationsfahrzeug ausgerüstet sind. Zum Einsatzbereich würden dann bei einem Störfall die bayerischen Atomkraftwerke wie Grafenrheinfeld oder Isar I und II bei Landshut gehören.
Bis auf dem hauptamtlichen Gerätewart sind alle Einsatzkräfte ehrenamtlich tätig, was vielfältige Problemstellungen nach sich zieht. "Mit der Aussetzung des Wehrdienstes im Jahre 2011 fiel die damit zusammenhängende Regelung des Ersatzdienstes bei der Feuerwehr dieser politischen Entscheidung ebenfalls zum Opfer, was sich nun in der notwendigen Nachwuchsgewinnung bei der Freiwilligen Feuerwehr als äußerst nachteilig erweist", kritisiert Breitenfellner den im Bundestag gefassten Beschluss und die daraus resultierenden Auswirkungen für den Katastrophenschutz und weiter: "Die Kommunen sind schließlich verpflichtet eine rund um die Uhr einsatzfähige Feuerwehr zu unterhalten und erst Städte mit einer Einwohnerzahl von über 100.000 Personen besitzen eine Berufsfeuerwehr. Der neu geschaffene Bundesfreiwilligendienst stellt hier keine wirkliche Alternative dar, denn die umfassende Aus- und Weiterbildung ist zeit- und kostenintensiv und für den längeren Verbleib im aktiven Feuerwehrdienst ausgelegt. Die Bürgerinnen und Bürger müssen schließlich Vertrauen in die Zuverlässigkeit und Kompetenz der Feuerwehr haben. Für die Rekrutierung von freiwilligen und unentgeltlich Dienst leistenden Einsatzkräften müssen deshalb seitens des Staates deutlich mehr Anreize geschaffen werden."
Sorge bereitet der Freiwilligen Feuerwehr Altdorf auch, dass dieser freiwillige Einsatz für die Bevölkerung und die damit verbundene Alarmbereitschaft bei einigen Arbeitgebern, wo die ehrenamtlichen Einsatzkräfte beschäftigt sind, nicht mehr so auf Akzeptanz stößt. Zwar wird der Lohnausfall den Firmen ersetzt, aber die wirtschaftlichen Nachteile, wie beispielsweise die zwangsweise Unterbrechung von Arbeitsabläufen, stellen vor allem für manche kleinere Unternehmen ein Problem dar. „Auch hier muss dringend nachgebessert werden. Der aktive Dienst ihrer Mitarbeiter bei der Feuerwehr darf sich nicht nachteilig auf die teilweise im harten Konkurrenzkampf stehenden Firmen und auch nicht auf die Arbeitsverhältnisse der freiwilligen Einsatzkräfte auswirken", fordert Breitenfellner die Regierung zum Handeln auf: "Sonst haben wir bald bei der Freiwilligen Feuerwehr einen nicht mehr einzudämmenden Flächenbrand! Als Bürgermeisterin würde ich mich stets für die Belange der Feuerwehren unseres Stadtgebietes einsetzen, die eine unverzichtbare Arbeit für die Allgemeinheit leisten."