Pressemitteilung vom 05.02.2023
FW/UNA zum Gewerbegebiet an der Neumarkter Straße
ALTDORF – Das mögliche Gewerbegebiet an der Neumarkter Straße hat in den vergangenen Wochen für zahlreiche Diskussionen gesorgt. Den Mitgliedern der FW/UNA-Fraktion ist es daher wichtig, zu einigen Gesichtspunkten Stellung zu beziehen.
1.) Die aktuellen Planungen der Stadt für den Umfang des Gewerbegebietes sind im Gegensatz zum ursprünglichen, historischen Bebauungsplan (damals sogar als Industriegebiet geplant!) reduziert worden, ökologisch wertvolle Flächen am Bauhof wurden nun gezielt aus der Umplanung rausgenommen.
2.) Das Gewerbegebiet soll vor allem örtlichen Handwerkern und kleineren Gewerbebetrieben die Möglichkeit geben, ihren Firmensitz innerhalb Altdorfs zu verlagern und eventuell zu vergrößern. Als Stadt müssen wir auch Betriebe in Altdorf (er)halten!
3.) Das Gewerbegebiet soll auf einem hohen ökologischen Niveau entstehen und angrenzende Wohngebiete möglichst nicht negativ tangieren. Eine gestalterische Eingrünung und Lärmschutz durch bauliche Maßnahmen sind Möglichkeiten. Da dieses Gewerbegebiet der Stadt Altdorf gehören würde, kann sie mit den zukünftigen Eigentümern der einzelnen Gewerbeparzellen vieles vertraglich rechtssicher regeln.
4.) Bezüglich dem eventuellen „Nahversorgungszentrum“ mit Vollsortimenter, Discounter und Drogeriemarkt in einem Teilbereich dieses Gebietes ist noch unsicher, ob dies die Regierung von Mittelfranken überhaupt genehmigen würde. Dies gilt es abzuklären und die Entscheidung der Regierung abzuwarten. Der FW/UNA ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Altdorfer Lebensmittelmärkte derzeit überwiegend im Westen von Altdorf angesiedelt sind und der bevölkerungsstarke Osten von Altdorf (Fürstenschlag / Oberpfalzviertel / Neubaugebiet Rascher Straße / Rasch / Hagenhausen / Schleifmühle usw.) unterversorgt ist. Ferner fahren viele Altdorfer mit dem Auto zum Einkaufen nach Winkelhaid, Oberferrieden, Berg oder Neumarkt, da die Märkte dort moderner und größer als in Altdorf sind. Dies bedeutet viele unnötige, nicht nachhaltige „Einkaufsfahrten“. Erwähnenswert ist auch, dass es sich – nach aktuellem Stand – um keine weitere Neuansiedelung von Lebensmittelmärkten in Altdorf handeln würde, sondern lediglich um eine Verlagerung innerhalb des Stadtgebietes.
5.) Die Einnahmen, die die Stadt aus den Grundstücksgeschäften und den zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen generieren kann, sind für diverse Infrastrukturmaßnahmen (z.B. Grundschule, neue Feuerwehrhäuser, neues Jugendzentrum) und die zahlreichen freiwilligen Leistungen unserer Stadt dringend erforderlich.
6.) Da es bereits jetzt eine kritische öffentliche Diskussion zu diesem Gewerbegebiet gibt, begrüßt die FW/UNA im Sinne einer möglichst breiten demokratischen Legitimation und direkten Mitbestimmung einen Bürgerentscheid, eingeleitet durch ein Ratsbegehren.
Um sich vor Ort ein Bild zu machen und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern darüber zu diskutieren, trifft sich die FW/UNA-Stadtratsfraktion am Samstag, 11. März um 14 Uhr vor dem Stadtbauhof (Neumarkter Str. 47) zu einer öffentlichen Ortsbegehung an der Fläche des geplanten Gewerbegebietes an der Neumarkter Straße.