Pressemitteilung vom 03.05.2023
FW/UNA-Jahreshauptversammlung mit Diskussion um Marktplatz
ALTDORF – Bei der Jahreshauptversammlung der Wählervereinigung FREIE WÄHLER - Unabhängige Liste Altdorf e. V. (FW/UNA) ließ der Vorsitzende Dr. Peter Wack das zurückliegende Vereinsjahr Revue passieren und nahm einen Ausblick auf die weiteren Monate des Jahres 2023 vor.
Fraktionsvorsitzender Thomas Dietz informierte über aktuelle Themen aus dem Stadtrat. Die FW/UNA sieht es sehr kritisch, wenn immer wieder in sozialen Medien oder Diskussionen des Stadtrates, wie kürzlich beim Antrag eines Gastronomiebetriebs für weitere Außenbestuhlung, eine Markplatzsperrung oder eine „Sommer-Fußgängerzone“ auf Teilbereichen des Marktplatzes, die Reduzierung der Parkplätze bis hin „zur kompletten Verbannung des Autos“ ins Gespräch gebracht werden. Eine Durchfahrtssperre am Marktplatz hält die FW/UNA für derzeit unrealistisch, da in diesem Fall die erforderliche Verkehrsinfrastruktur im Umfeld noch fehlt. „Wir müssen eine weitere Verkehrsbelastung der Anwohner in den engen Gassen der Altstadt vermeiden, auf die sich dann der Durchgangsverkehr und auch der Parkraum-Suchverkehr verlagern würde“, sagte Dietz und fügte an: „Menschen mit Handicap und ältere Personen müssen nahe an die Läden fahren können, wenn Einkäufe anstehen, Banken oder Ärzte besucht werden. Auch von Gastronomen ist uns bekannt, dass sie darauf angewiesen sind, dass ihre Kunden mit dem Auto an und über den Marktplatz fahren und dort auch gut Parken können, da Essensbestellungen einen wichtigen Umsatzanteil ausmachen. Wir dürfen uns außerdem nicht immer mit größeren Städten (z.B. Neumarkt mit ca. 43.000 Einwohnern) vergleichen, die aufgrund ihrer Einwohneranzahl ganz andere Potentiale für ihre Innenstädte haben. Der Einzelhandel darf durch derartige Debatten nicht immer wieder verunsichert werden und der Marktplatz ist kein Experimentierfeld!“
Die FW/UNA weist außerdem darauf hin, dass der Marktplatz zuletzt in den Jahren 2008 und 2009 großflächig komplett umgebaut wurde und die Stadt Altdorf hierfür hohe Zuschüsse aus der Städtebauförderung bekommen hat, die bis 2029 entsprechend zweckgebunden sind. Insofern wären größere Änderungen am derzeitigen Marktplatzkonzept nach Auffassung der FW/UNA ohnehin nicht möglich, wenn man nicht den Verlust von bis zu 1,254 Mio. Euro staatlichen Fördermitteln riskieren will!
„In den letzten Wochen wurde ein Einzelantrag eines Gastronomen leider von einigen politischen Akteuren für eine Grundsatzdiskussion missbraucht, bei der er es dann im Endeffekt eher darum ging, Autos grundsätzlich vom Marktplatz zu verbannen. Wir benötigen allerdings ein schlüssiges Gesamtkonzept, welches den Durchgangsverkehr reduziert, aber gleichzeitig den Nordosten Altdorfs nicht vom Westen abschneidet. Dazu muss auch die gesamte Peripherie passen, und es muss sichergestellt sein, dass ältere Menschen und Bürgerinnen und Bürger aus den Außenorten, die auf ein Auto angewiesen sind, noch am Leben in Altdorf teilnehmen können. Immerhin wohnen ca. 37 Prozent der Altdorfer Bevölkerung in unseren Außenorten“, so der Riedener Stadtrat Horst Gruber.