Pressemitteilung vom 18.09.2023
FW/UNA-Fraktion informierte sich am möglichen Standort einer Kabelübergangsanlage der Firma TenneT
ALTDORF – Die sogenannte Juraleitung soll zwischen Raitersaich in Mittelfranken und Altheim in Niederbayern verlaufen. Die etwa 160 Kilometer lange 380 kV-Leitung würde den bisherigen Plänen von TenneT zufolge überwiegend entlang der bereits bestehenden 220 kV-Leitung geführt werden. Die Trasse wäre in weiten Teilen eine Freileitung. In drei Abschnitten bei Katzwang, Ludersheim und Mühlhausen ist der pilothafte Einsatz von Erdkabeln vorgesehen, da die Mindestabstände zur Wohnbebauung ansonsten nicht eingehalten werden könnten. Dadurch droht nach Ansicht der FW/UNA nicht nur eine erhebliche Beeinträchtigung und Naturzerstörung bei Ludersheim und Weinhof, sondern zusätzlich eine Kabelübergangsanlage, durch welche die Erdverkabelung zurück auf eine Freileitung mit zirka 70 - 75 Meter hohen Masten übertragen wird. Diese will TenneT in einigen Jahren oberhalb der Straße von Altdorf nach Prackenfels - also auf der Hochebene östlich der Teufelsschlucht - errichten. Die Konsequenz wäre eine empfindliche Beeinträchtigung oder sogar Zerstörung eines landschaftlich schönen Naherholungsgebiets oberhalb der Teufelskirche, wenn eine Kabelübergangslage mit dem Platzbedarf von ca. einem Hektar mit bis zu über 20 Meter hohen Bauteilen entstehen würde. Aus diesem Grund informierten Vertreter der FW/UNA-Stadtratsfraktion bei einer Veranstaltung am Ort der geplanten Stelle über die Auswirkungen einer Kabelübergangsanlage für diesen Bereich.
„Sehr kritisch sieht die FW/UNA, dass es sich bei der Erdverkabelung im 380 kV-Wechselstrombereich quasi um einen pilotartigen Feldtest handeln würde. Für ein Pilotprojekt scheint uns die gewählte Stelle aufgrund der noch nicht bekannten langfristigen Erwärmungsauswirkungen auf den Boden, der anspruchsvollen Topografie, der erforderlichen Autobahnunterquerung, der dichten Besiedelung unserer Region und des unmittelbar angrenzenden FFH-Naturschutzgebietes absolut ungeeignet“, sagte Fraktionsvorsitzender Thomas Dietz.
„Diese Leitung in dieser Dimension ist für die Versorgungssicherheit unserer Region bzw. Bayerns nicht erforderlich. Vielmehr ist davon auszugehen, dass diese neue Juraleitung zusammen mit dem neuen 15 Hektar großen zweiten Umspannwerk in Ludersheim und der neu geplanten 380 kV Aufrüstung der "Schwandorf-Leitung P 482", dem europäischen atomar-fossilen Stromhandel dienen. In Folge des massiven Übertragungsnetzausbaus, der für die nächsten Jahre geplant ist, werden unsere Strompreise durch die darin enthaltenen Netzentgelte deutlich ansteigen", ergänzte Hubert Galozy, der Sprecher des Aktionsbündnisses Trassengegner.