Pressemitteilung vom 09.02.2024
FW/UNA-Fraktion im Gespräch zur Lage der Landwirtschaft
ALTDORF - Die komplette, fünfköpfige Stadtratsfraktion der FW/UNA Altdorf besuchte am vergangenen Donnerstagabend den Hof von Landwirt Thomas Bobisch in Hegnenberg, um sich über die aktuelle Lage der Landwirte ein Bild zu machen, die Sorgen des Berufsstands anzuhören und zu diskutieren. „Es ist wichtig, Solidarität zu zeigen“, sagte Fraktionsvorsitzender Thomas Dietz.
Bobisch erklärte, die zunächst angekündigte Subventionsstreichung für den Agrardiesel habe „das Fass zum Überlaufen gebracht, es gärt schon lange“. Hauptkritikpunkt der Landwirte sei jedoch die überbordende, längst unverhältnismäßige Bürokratie, die ihnen zu schaffen mache. Als Beispiele nannte Bobisch die Nitratrichtlinie und das Antibiotika-Monitoring. „Die Bürokratie kostet Zeit und Aufwand, es gibt immer mehr Beschränkungen“, erklärte Bobisch, der auf seinem Hof 150 Milchkühe hält und 100 Hektar Acker bewirtschaftet. Geld sei weniger der Grund für die Proteste, auch wenn Arbeitsaufwand und Ertrag in keinem Verhältnis mehr stünden. Der drohende, mittlerweile zurückgenommene Verlust des grünen Nummernschilds für landwirtschaftliche Fahrzeuge stieß auf Unverständnis. Ebenso, dass zum Beispiel Kerosin bei Flugzeugen nicht besteuert werde, die Agrardieselsubvention aber zur Debatte stand . Aktuell bekämen die Landwirte noch 21 Cent pro Liter Diesel steuerlich rückerstattet. „Am liebsten wären mir faire Preise für unsere Produkte“, äußerte er seinen Wunsch.
Ein Kritikpunkt war auch, dass zunehmend Ausgleichsflächen für Infrastrukturprojekte wie Autobahnparkplätze oder Stromtrassen benötigt werden. Diese Flächen gehen für die landwirtschaftliche Nutzung, neben den für den eigentlichen Bau benötigten Grundstücken, dauerhaft verloren. Beide Seiten nahmen sich zum Abschied vor, im gegenseitigen Austausch zu bleiben.