Pressemitteilung vom 22.10.2024
Einblicke in das politische Ehrenamt
ALTDORF - Gerne schimpfen Menschen auf die Politik, die überregionale wie die lokale. Da hilft nur eins: Mitmachen statt meckern. Einen guten Einblick in das politische Ehrenamt, dessen Stellenwert sowie die Möglichkeiten des kommunalpolitischen Engagements bekamen die rund 35 Zuhörer bei einer Veranstaltung der FW/UNA Altdorf im TV-Sportpark.
Zu Beginn der Veranstaltung informierte Thomas Dietz, Fraktionsvorsitzender der FW/UNA im Altdorfer Stadtrat, welche Aufgaben und Ausschüsse der Stadtrat hat und dass ein Tätigkeitsschwerpunkt dieses Gremiums die jährliche Haushaltsaufstellung sei. „Wo kommt das Geld her, wofür wird es ausgegeben?“, stehe als Fragestellung im Zentrum der Haushaltsberatungen.
Die Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt nahm die Einladung der FW/UNA Altdorf gerne an, sie ist zugleich Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt. Schmidt verblüffte zunächst mit einer Zahl, rund 40.000 ehrenamtliche Politiker gibt es nach ihrer Aussage im Freistaat. Allerdings sei es immer schwieriger, Menschen für ein Amt zu begeistern, sei es im Stadt-, im Kreisrat oder in höheren Gremien. Die Kandidatinnen und Kandidaten seien in den vergangenen zehn Jahren rückläufig. Erwiesen ist aber: „Die Begeisterung in Kommunen für Kommunalpolitik ist größer, wenn diese ein Kinder- oder Jugendparlament haben“, erzählte Schmidt.
„Die Tagungszeiten der lokal- und kreispolitischen Gremien schrecken vor allem junge Frauen ab, da sie mit der Betreuung von Kindern oft schwer unter einen Hut zu bekommen sind“, erklärte die Landtagsabgeordnete, die generell für mehr Frauen in politischen Ämtern warb und besonders die anwesenden Damen ermutigte, bei den nächsten Kommunalwahlen zu kandidieren und sich aktiv einzubringen. Das Ehrenamt insgesamt sei jedoch keineswegs auf dem absteigenden Ast. In Bayern engagieren sich laut Schmidt 42 Prozent der Menschen, fünf Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt.
Nach Schmidt sprach mit Christian Palm der 2. Bürgermeister der Gemeinde Leinburg. „Bürgerinitiativen haben nichts mit Kommunalpolitik zu tun“, lautete sein Einstieg. Wer in seiner Heimat etwas für alle und nicht nur für Wenige oder aus Eigeninteresse etwas ändern wolle, müsse sich engagieren. „Anfangen, aufstellen lassen, wählen lassen“, empfahl Palm. Ferner war ihm wichtig, dass Kommunalpolitik keine Parteipolitik, sondern sachbezogene Politik sein sollte!
Die weitere stellvertretende Landrätin Gabriele Drechsler und Kreisrat Professor Alexander von Hoffmann erklärten die Arbeit des Kreistags Nürnberger Land und seiner Ausschüsse und wofür eigentlich der Landkreis zuständig ist. Beide waren in diesem Jahr und damit während der laufenden Legislaturperiode zu den Freien Wählern gewechselt. Drechsler von den Grünen, von Hoffmann von der FDP.
Die nächste Kommunalwahl in Bayern findet am 08. März 2026 statt. Nach dem offiziellen Teil nutzten die Zuhörer noch die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit den Rednern.