Pressemitteilung vom 09.04.2025
„Vorsicht, Falle! – Schockanruf, Engeltrick und Co.“: Kriminalhauptkommissar Mücke klärt in Altdorf über aktuelle Betrugsmaschen auf

ALTDORF – Im Rahmen ihrer regelmäßigen Informationsveranstaltungen lud die Wählervereinigung Freie Wähler – Unabhängige Liste Altdorf e.V. zu einem hochaktuellen Präventionsvortrag ein. Kriminalhauptkommissar Roland Mücke von der Präventionsberatung der Kriminalpolizei Schwabach referierte zum Thema „Schockanruf, Enkeltrick und aktuelle Betrugsmaschen“. Die FW/UNA hat sich bewusst für die Sensibilisierung dieses Themas entschieden, weil in den vergangenen Monaten vermehrt über die Opfer perfider Betrugsmaschen berichtet worden ist. Längst sind es nicht mehr nur Senioren, die ins Visier der Täter geraten. Es trifft auch jüngere Menschen und digital versierte Bürgerinnen und Bürger.
Kriminalhauptkommissar Mücke vermittelte eindrücklich und sehr anschaulich aus kriminalpolizeilicher Sicht, wie raffiniert die Täter vorgehen – sei es am Telefon, an der Haustür oder digital über E-Mails und SMS. Die Zuhörer erhielten wichtige Hinweise zu den Themen Gefahren am Telefon, Haustürbetrug, Gewinnspielversprechen, falsche Liebesversprechen sowie zur steigenden Bedrohung durch Schockanrufe.
Gerade bei Letzteren verzeichnet die Kriminalstatistik laut Mücke stetig wachsende Fallzahlen. Täter geben sich am Telefon beispielsweise als Polizisten oder Rechtsanwälte aus und behaupten, ein naher Angehöriger sei in einen schweren Unfall oder ein Strafverfahren verwickelt. Ziel ist es, die Opfer emotional unter Druck zu setzen und zur Übergabe von Bargeld oder Wertsachen zu drängen. Besonders perfide: Dank digitaler Möglichkeiten können Anrufer sogar die offizielle Notrufnummer „110“ auf dem Display anzeigen lassen – obwohl sie in Wahrheit aus dem Ausland anrufen.
Mücke sprach auch über den Enkeltrick, bei dem Betrüger in vermeintlicher Notlage als Angehörige anrufen oder sich mit weinerlicher Stimme als Kinder oder Enkelkind ausgeben. In vielen Fällen werden die Gespräche durch angebliche Polizisten oder Anwälte „untermauert“, um Vertrauen zu schaffen. Mückes Rat: Derartige Telefonate sollte man abbrechen und direkt die entsprechenden Verwandten anrufen. Mücke betonte, dass echte Polizeibeamte niemals telefonisch über schlimme Ereignisse informieren oder nach Vermögenswerten fragen.
Auch SMS-Nachrichten mit blauen Links, beispielsweise zu angeblichen DHL-Zustellungen oder Zollfreigaben, seien mit äußerster Vorsicht zu genießen. Hier gelte: Bei besonders dringlich verfassten Nachrichten mit Rechtschreibe- oder Grammatikfehlern besonders vorsichtig sein und die enthaltenen Links niemals anklicken.
Ein weiteres wichtiges Thema: Der Schutz vor Betrug an der Haustür. Niemand sollte Unbekannte – auch keine angeblichen Polizisten oder Mitarbeiter von Behörden – ohne genaue Überprüfung in die Wohnung lassen. Ein Dienstausweis sollte immer verlangt und die jeweilige Dienststelle bei Zweifeln telefonisch direkt kontaktiert werden.
Zu den wichtigsten Ratschlägen des Abends zählten: Vereinbarung eines geheimen, familieninternen „Notfallkennwortes“ für besonders wichtige Telefonate, gesundes Misstrauen bewahren, nicht unter Druck setzen lassen, keine Angaben zu Geld, Wertsachen oder Verwandten am Telefon machen, keine Übergabe von Wertgegenständen an unbekannte Dritte, Vertrauenspersonen kontaktieren, wenn Zweifel an einem Vorgang oder angeblichen Vorfall bestehen, keine Links in verdächtigen SMS oder E-Mails öffnen, keine unbekannte Personen in die Wohnung lassen und an die Polizei wenden, wenn man Opfer eines Betrugsfalls wurde.
Die FW/UNA zeigte sich erfreut über das große Interesse an der Veranstaltung. „Aufklärung ist der beste Schutz gegen Betrug“, sagte Fraktionsvorsitzender Thomas Dietz. „Wir möchten mit solchen Abenden die Bevölkerung sensibilisieren und dafür sorgen, dass Menschen nicht auf diese perfiden Maschen hereinfallen.“ Weitere Veranstaltungen zu sicherheitsrelevanten und gesellschaftlichen Themen sind bereits in Planung.