Pressemitteilung vom 15.10.2019
Stromtrassen und deren Auswirkungen für den Altdorfer Raum
Altdorf - Die FW/UNA hatte sich im Rahmen eines Mitgliedertreffens mit Vertretern der BI Raumwiderstand Altdorf / Burgthann zum Thema „Netzentwicklungsplan / Stromtrassen und deren Auswirkungen für den Altdorfer Raum“ ausgetauscht. Dazu konnte FW/UNA-Vorsitzender Dr. Peter Wack seine Fraktionskollegen Adalbert Loschge und Thomas Dietz sowie Ralph Kubala und Matthias Grobleben von der Bürgerinitiative begrüßen. Ferner nahm auch der Leinburger FW-Bürgermeisterkandidat, Hubert Galozy, der als Vertreter der mittelfränkischen BIs beim bayerischen Energiedialog in München aktiv ist, bei dem Treffen teil.
Die Vertreter der BI informierten die FW/UNA darüber, dass sämtliche momentan diskutierten neuen Übertragungsleitungen mit 70 Meter hohen Masten für die Stromversorgung der bayerischen Bevölkerung nachweislich eigentlich gar nicht notwendig wären, sondern nur dem europäischen Stromhandel dienen. Derzeit wären in Ludersheim – neben den bisherigen 110- bzw. 220-kV-Verteilungsleitungen auch noch zwei neue Übertragungsleitungen mit 380 kV zu befürchten. Die eine 380-kV-Leitung „P44 mod“ wird wohl nach Einschätzung von Hubert Galozy auf dem politischen Wege verhindert werden und wird im neuen Bundesbedarfsplangesetz bzw. Netzentwicklungsplan hoffentlich nicht mehr zu finden sein. Die zweite 380-kV-Leitung („Juraleitung P53“ von Raitersaich kommend und weiterführend nach Altheim) wird aber wohl weiterhin im Netzentwicklungsplan enthalten sein, obwohl deren Erfordernis bis zum Jahr 2030 für die Versorgungssicherheit Bayerns (inkl. dem Ausbau der E-Mobilität) überhaupt nicht erforderlich wäre. Die für diese Leitung immer wieder im Raum stehende teilweise Erdverkabelung ist zwar - im Vergleich mit Freileitungen - weniger gesundheitsschädlich, jedoch technisch oftmals schwierig umzusetzen und bringt schwerwiegende Umwelteingriffe mit sich, da auf einer Breite von ca. 60 Metern entlang der Trasse großflächig Wald gerodet werden müsste.
Vor allem für den Bereich Ludersheim erwartet die BI, wenn die Leitungen gebaut werden sollten, schwerwiegende Zusatzbelastungen für die Bevölkerung, da hier Übertragungsnetze und Verteilungsnetze zusammen laufen. Ferner sind die Eigentumsverhältnisse von derzeitigen und künftigen Betreibern von verschiedenen Leitungen und dem Umspannwerk kompliziert. Schlimmstenfalls droht in Ludersheim - nach Einschätzung der BI - sogar der Bau eines zusätzlichen, zweiten Umspannwerkes.
Dazu FW/UNA-Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat Thomas Dietz: „Die FW/UNA wird sich ganz klar gegen nicht nachgewiesene, neue Leitungen, die unsere Heimat unnötig verschandeln und vor allem Ludersheim zusätzlich sehr belasten könnten, aussprechen, solange der wirkliche Stromleitungsbedarf für die Versorgungssicherheit Bayerns nicht bewiesen werden konnte. Da die letzten Atomkraftwerke bereits bis Ende 2022 abgeschaltet werden, ist es absolut nicht plausibel, dass deswegen für die Grundlastversorgung neue Übertragungsleitungen gebraucht werden sollen, die aber frühestens erst 2025 fertiggestellt sein können. An dieser seltsamen Logik passt etwas nicht!“