Pressemitteilung vom 26.01.2014
FREIE WÄHLER streben Optimierung des ÖPNV im Nürnberger Land an
NÜRNBERG - Zahlreiche FW-Vertreter der Schwarzachtalregion, darunter die FW/UNA-Vorsitzende Cordula Breitenfellner, die Altdorfer Stadträte Adalbert Loschge, Dr. Peter Wack und Dr. Hartmut Herzog sowie die Winkelhaider FWG-Bürgermeisterkandidatin Carola Blumenstock besuchten den VAG-Busbetriebshof in Nürnberg-Schweinau, um sich über die VAG und den VGN zu informieren und Ideen für Optimierungsmöglichkeiten des ÖPNV im Landkreis Nürnberger Land zu sammeln.
Der FW/UNA-Geschäftsführer und Verkehrsexperte Sigmund Schestak aus Altdorf hatte die Exkursion zum Busbetriebshof der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) organisiert. Dort wurde den Teilnehmern Basiswissen über die VAG und den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) vermittelt. Im Verkehrsverbund, einem Gebiet von 14.024 Quadratkilometern, dem 15 Landkreise und 8 kreisfreie Städte angehören, leben 2,6 Mio. Einwohner. Jährlich werden runde 224 Mio. Fahrgäste befördert durch 105 Verkehrsunternehmen als Partner der VGN. 161 Mio. Wagenkilometer werden dabei zurückgelegt. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Großraum Nürnberg ist weitgehend barrierearm gestaltet.
Die VAG ein 100%-Tochterunternehmen der Stadt Nürnberg betreibt als eines der VGN-Partnerunternehmen ein leistungsfähiges und dichtes Nahverkehrsnetz aus U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen mit einem sehr großen Fahrzeugpark. Die VAG setzt mit Energierückspeisung im Schienenverkehr, energieschonendem Fahren, Ökostromverwendung, Abfallvermeidung und Recycling sowie durch den Einsatz von Photovoltaikanlagen auf den Dächern der verschiedenen Betriebshöfe auf Nachhaltigkeit. Aufgrund baulicher Gegebenheiten, wie etwa Tunnels oder Unterführungen, können wegen den niedrigen Durchfahrtshöhen nicht überall im Bedienungsgebiet Erdgasbusse eingesetzt werden. Die VAG legt 33 Mio. Wagenkilometer im Jahr zurück und befördert dabei 183 Mio. Personen.
"Die Personenbeförderung ist jedoch mehr als nur den Fahrgast von Punkt A nach Punkt B zu bewegen", wird den Gästen durch den Referenten erklärt: "Auch die Fahrgastsicherheit in Anlagen und Fahrzeugen liegt uns am Herzen. Mit dem "Coolrider"-Trainingsprogramm in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Schulen lernen Schüler Konflikte gewaltfrei zu lösen und Vandalismus vorzubeugen. Hinter der Fahrgastbeförderung steckt zudem eine logistische Höchstleistung, die zentral von der Leitstelle in Nürnberg gesteuert wird. Hier werden auch alle möglichen Szenerien simuliert und eingeübt, um eine ständige Optimierung der Betriebsabläufe zu gewährleisten, etwa bei Großveranstaltungen wie bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 mit mehreren 10.000 Menschen gleichzeitig auf den Beinen." Mit der modern ausgestatteten Leitstelle und dem jeweils ersten U-Bahn- und Bus-Simulator in Deutschland besitzt die VAG Nürnberg bundesweit Vorbildfunktion.
"Die VAG besitzt ein flächendeckendes und leistungsfähiges Liniennetz in Nürnberg, Fürth und Erlangen", freut sich FW/UNA-Pressesprecher Johannes M. Baltzer, der tagtäglich als in Nürnberg Tätiger sowie für Veranstaltungen und die Freizeitgestaltung dieses ausgeklügelte System als Fahrgast in Anspruch nimmt. Für den Landkreis Nürnberger Land betreibt die VAG als eines der zahlreichen VGN-Partnerunternehmen Stichlinien nach Schwaig und Winkelhaid sowie verschiedene NightLiner - N2, N13, N15, N55 und N59. "Die NightLiner im Wochenendbetrieb, deren Einführung wir vor mehr als 10 Jahren politisch mitinitiiert haben, haben sich sehr bewährt. Dadurch konnte die Anzahl von Unfällen nach vor allem feuchtfröhlichen Veranstaltungen reduziert und damit Menschenleben geschützt werden. Gerade für unsere jüngere Bevölkerung ist diese Einrichtung ein Segen", so der Orthopäde und Notarzt Dr. Peter Wack.
Der ÖPNV als Verbund mehrerer unterschiedlicher Verkehrsunternehmen erfüllt wichtige gesellschaftliche Aufgaben hinsichtlich der Mobilität der Bevölkerung. Gewinner sind alle: die Kommunen, die Bürger und die Umwelt, auch die Wirtschaft profitiert nachhaltig. "Bei vielen Gesprächen mit betroffenen Bürgern erhalten wir als politische Vertreter vor Ort immer wieder die Informationen, dass der ÖPNV im Landkreis Nürnberger Land als einem der größten Verdichtungsräume Deutschlands noch stellenweise Entwicklungspotential hat. So gibt es beispielsweise zwischen den beiden Mittelzentren Altdorf und Hersbruck, wo das Finanzamt, das Hautklinikum oder das Thermalbad angesiedelt sind, keine Direktverbindung", so Sigmund Schestak. Cordula Breitenfellner ergänzt abschließend: "Ziel und Aufgabe wird zukünftig sein, einen bedarfsorientierten, intelligent gesteuerten und bezahlbaren öffentlichen Personennahverkehr zusammen mit den Verkehrsunternehmern zu organisieren.“